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Neue OZ: Nicht aus der Ferne

Archivmeldung vom 02.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Direktzahlungen versickern in den Zirkeln von Diktatoren. Westliches Billigfleisch beschädigt die Lebensgrundlage örtlicher Hirten. Die beliebten Kleidersammlungen haben ähnliche Tücken. Sie behindern den Aufbau einer eigenen Textilindustrie, die Einstieg in eine höhere Stufe der Wertschöpfungskette sein kann. Drei Beispiele, die zeigen, wie schwierig Entwicklungshilfe ist. Und es gibt weitere. Etwa, dass wirtschaftliche Hilfe zuweilen eher Auftragnehmern aus dem Westen unter die Arme greift. Etwa, dass manche Non-Profit-Organisation auf ehrenvolle, aber amateurhafte Art mehr stört als hilft.

Jetzt geraten auch Mikrokredite ins Zwielicht. Und das zu Recht. Zu undurchsichtig sind bislang die Strukturen. Mal bleibt ungeprüft, ob die Empfänger das Geld nicht doch für ihren Lebensunterhalt nutzen und nicht zur Expansion. Mal ist absehbar, dass sie die Summen, und seien sie noch so niedrig, niemals erwirtschaften können.

Das Konzept bleibt dennoch ein besseres unter den schlechten. Nur muss es raus aus einer Grauzone, in der jeder mitmischt, und das im Zweifel ahnungslos per Internet aus der Ferne. Örtliche Finanzierungs- und übrigens auch Sparmodelle sind vielversprechender - etwa ähnlich dem deutschen, regional verhafteten Genossenschaftswesen, das historisch über Bankdienstleistungen und Landhandel großen Anteil an der Entwicklung strukturschwacher Räume hatte und hat. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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