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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Hessen-Wahl

Archivmeldung vom 18.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Roland Koch behauptet, niemand habe ihn in der Frage »Strafrecht auch unter 14« zurückgepfiffen. Jedoch muss er einräumen, dass nach dem Merkel-Wort zunächst ältere Gewalttäter auf der Agenda stehen.

So geht Wahlkampf, an Tabus rühren und - am besten - andere aufeinander loslassen. Deshalb setzt er jetzt im Endspurt auf die in Hessen extremlinke Linkspartei. Mit einem Spitzenkandidaten, der früher auf Honeckers Gehaltsliste stand, hat er leichtes Spiel. Die Empörung ist groß, die SPD hilflos. Gegenkandidatin Andrea Ypsilanti kann noch so oft nie und nimmer sagen, immer wird sie die Geschichte von Holger Börner, der Dachlatte und den Grünen einholen. Vorsichtige Naturen im bürgerlichen Lager raten Koch, bloß nicht die SED/PDS-Eleven interessant zu machen und sie indirekt auf die große Bühne zu holen. Aber Koch ist nicht nur stur, sondern auch mutig. Er will die Erregungsthemen und riskiert die möglichst hohe Mobilisierung beider großen Volksparteien, um Rot-Rot klein zu halten. Die Linkspartei kommt in Hessen seit Monaten auf vier bis 6 Prozent. In der Bekanntheit zieht Ypsilanti gerade mit Koch gleich. In beiden Fällen steht es 50:50. Idealfall für den Wähler.

Quelle: Westfalen-Blatt

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