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Rheinische Post: Zulieferer in Not

Archivmeldung vom 03.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In nur zwei Monaten haben vier große Zulieferer aus NRW Insolvenz angemeldet: Tedrive (Düren), TMD (Leverkusen), Henniges (Grefrath) und gestern Edscha (Remscheid). Sie beschäftigen allein in in NRW zusammen 4000 Mitarbeiter.

Weiteres Unheil droht: Absatzeinbrüche von Autobauern kommen in der Regel nach drei Monaten bei den Zulieferern an. Die meisten Hersteller haben die Bänder erst Ende November gestoppt. Wie viele der 770 NRW-Zulieferer werden also den kommenden März überleben? Nirgends auf der Welt dürfen die Zulieferer so anspruchsvolle Bauteile für die Hersteller entwickeln wie in Deutschland. Mit Hightech wie ABS, Einspritzpumpen oder Kurvenfahrlicht konnten sie so die Weltspitze erobern. Aber mit der Kompetenz haben die Hersteller auch viel Risiko an die Zulieferer ausgelagert. Was an einem Auto besonders teuer ist, produzieren heute Zulieferer. Deshalb sind ihre Kosten so hoch, deshalb trifft sie die Krise so hart. Das sind sie gewohnt. Hinzu kommt aber die Bankenkrise, deretwegen die Banken derzeit nicht einmal Top-Unternehmen Kredite einräumen. Das ist ein Skandal. Denn um genau das zu verhindern, hat der Steuerzahler ihnen ja gerade erst einen 500 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm gespannt.

Quelle: Rheinische Post

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