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Neue Westfälische (Bielefeld): Obamas Dilemma

Archivmeldung vom 08.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der US-Präsident steckt in der Falle. Amerikas Wirtschaft stottert und kommt nicht in die Gänge. Die Dauer-Arbeitslosigkeit, früher ein unbekanntes Phänomen im Job-Hopper-Land USA, traumatisiert das Land, die Kluft zwischen Arm und Reich wächst rasant. Amerikas Wähler lasten ihrem Präsidenten die bedrückende Lage ganz persönlich an.

Leichtes Spiel haben die oppositionellen Republikaner im Wahlkampf, Obama als Weltmeister im Schuldenmachen anzuprangern. Das gigantische Haushaltsdefizit verstärkt die Ängste und Zukunftssorgen vor allem in Amerikas schrumpfender Mittelschicht. Dabei sind Obamas jüngste Vorschläge durchaus sinnvoll. Amerikas Infrastruktur zerbröselt seit langem. Die Schienenwege sind ein Witz, die Autobahnen erinnern nicht selten an alte DDR-Trassen. Obama wird Mühe haben, Zustimmung für seine Vorhaben zu gewinnen. In acht Wochen wird gewählt. Und nichts ist so unpopulär im Land wie die Ankündigung, Steuermilliarden zu investieren, um die Wirtschaft anzuschieben. Was Obama auch vorschlägt - es lässt sich gegen ihn verwenden.

Quelle: Neue Westfälische

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