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WAZ: Die SPD und der Gabriel-Effekt

Archivmeldung vom 26.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es geht also immer noch ein bisschen tiefer. Mit desaströsen 19 Prozent in einer aktuellen Umfrage hat die SPD eine weitere Grenze auf dem Weg nach unten durchbrochen. Die Sozialdemokratie befindet sich ungebremst im freien Fall.

Dabei glaubten die Genossen nach dem gut gelaufenen Parteitag und der umjubelten Wahl Sigmar Gabriels zum neuen Frontmann einen Lichtschimmer am Ende des Tunnels zu erkennen. Es war ein Trugbild. Der erhoffte positive Gabriel-Effekt ist jedenfalls ausgeblieben. Die SPD muss einsehen, dass es eine schnelle Rückkehr zu alter Stärke nicht geben wird. Diese schmerzliche Erfahrung musste schon die Landespartei in NRW nach ihrem Machtverlust 2005 machen. Das Auswechseln der Parteispitze allein reicht eben nicht, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Sozialdemokraten dürfen nicht den Fehler machen, auf schnelle (Schein-)Erfolge zu setzen, deren Effekt umgehend verpufft. Sie müssen die Opposition nutzen, um die zerrissene Partei zu einen, ihr einen klaren Kurs für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre zu geben. Wird dies versäumt, werden die 19 Prozent nicht lange der Tiefpunkt bleiben.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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