Rheinische Post: SOS der SPD
Archivmeldung vom 21.07.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlWas gäbe die SPD darum, wenn sie in ihren Reihen eine politische Führungspersönlichkeit sichtete, die annähernd das Format eines Charismatikers wie Willy Brandt hätte. Auch nach dem willens- und Wahlkampf-starken Schröder sehnt sich die SPD zurück. Es klingt verrückt, aber:
Der begabteste Sozi scheint gegenwärtig der Verführer Lafontaine zu sein, der an seiner einstigen Partei Racheakte in Serie begeht. In der Person von SPD-Chef Kurt Beck, dem "anständigen Menschen" (Hamburgs Bürgermeister von Beust, CDU), spiegelt sich das Dilemma der alten Partei: Ihr fehlt es nicht an wackeren Typen, dafür umso mehr an nachwachsenden Kraftnaturen, die neben der demoskopisch emporklimmenden Kanzlerin und CDU-Chefin Merkel auch noch glänzen können zum Nutzen der Sozialdemokratie.
Nun buhlt die Beck-SPD um die FDP, auf dass diese 2009 als Dritte im Bunde Rot und Grün regierungsfähig mache. Welch ein politisches SOS-Signal vom sinkenden Schiff. Brandt sagte gegen Ende seiner Tage, nichts komme von selbst und nur wenig sei von Dauer. Das stimmt, deshalb bleibt der Beck-SPD bloß die Hoffnung, dass die CDU nicht noch mehr von Merkels Popularität profitiert und der untreu gewordene "Genosse Trend" heimkehrt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post