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Südwest Presse: Kommentar zu Naost

Archivmeldung vom 07.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es kann nicht verwundern, dass die Begeisterung der Bundesregierung über den Einsatz der Marine vor dem Libanon allmählich nachlässt. Wenn denn jemand außer Verteidigungsminister Franz Josef Jung die Mission überhaupt herbeigesehnt hat.

Als ob es die Resolution des UN-Sicherheitsrats nicht gäbe, stellt die libanesische Regierung Bedingungen, die den Einsatz zu einem Butterschiff-Ausflug degradieren würden. Das hat mit dem Einfluss der Hisbollah im libanesischen Kabinett zu tun, die sich von den Raketenlieferungen aus Syrien nicht abschneiden lassen will. Und sieben Meilen reichen längst, um den Waffenstrom aus Syrien und Iran am Sprudeln zu halten. Jetzt rächt sich, dass zwar alle Politiker des Westens von einem "robusten Mandat" geredet haben, in der UN-Resolution davon aber nicht die Rede ist. Alles, was die Weltgemeinschaft zum Frieden zwischen Libanon und Israel beitragen will, läuft nicht ohne die Zustimmung der Regierung in Beirut, also auch nicht ohne Billigung der Hisbollah.
Unter diesen Umständen kann man verstehen, dass Israel die Blockade nicht aufheben wollte, solange französische Truppen nicht da sind. Jetzt hat es seinen guten Willen gezeigt. Trotzdem dürfte es beim Schwebezustand bleiben, an dem die Gegner Israels schon immer ein Interesse hatten. Wenn die Hisbollah erst wieder aufgerüstet hat, dürfte auch der Waffenstillstand sein Ende haben.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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