Rheinische Post: Energiespar-Anreiz
Archivmeldung vom 08.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Idee von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel klingt pfiffig: Warum soll ein Mieter eigentlich sein Geld sprichwörtlich zum Fenster hinausheizen müssen, nur weil es der Vermieter nicht für nötig hält, "sein" Gebäude zu sanieren?
Der Haken ist: Das mit der Mietkürzung als "Strafgeld" klappt nicht.
Saniert der Vermieter, schlägt er die Kosten voll auf die Miete,
schließlich ist der Wohnwert entsprechend gestiegen. Saniert er nicht
und nimmt die Mietkürzung hin, ist für die Umwelt nichts gewonnen. Im
schlimmsten Fall kann er die Mieterhöhung nach der Sanierung am Markt
nicht durchsetzen. Dann ist es für ihn klüger, das Gebäude aufzugeben
und sein Geld zur Bank zu bringen. Das verknappt das Wohnungsangebot,
die Mieten steigen, erreicht ist abermals nichts. Hinzu kommt:
Firmen, Eigenheimbesitzer sowie Eigentümergemeinschaften sind von den
Plänen von vornherein ausgenommen. Der Effekt der Idee geht gegen
Null.
Energiesparmaßnahmen sind aber sinnvoll, allein schon, um
unabhängiger von russischem Gas und arabischem Öl zu werden. Doch
besser als Zwang und Bußgelder sind positive Anreize, wie Zins- oder
Steuererleichterungen für Sanierer: Sie führen zu einem Wettbewerb am
Markt um gute Wohnungen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post