Rheinische Post: Es geht doch
Archivmeldung vom 28.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben hat den Energieriesen des Landes einen Strich durch deren Strompreis-Rechnung gemacht: Um gut ein Viertel hat sie die beantragten Preiserhöhungen gekappt. Statt über 30 Euro mehr im Jahr zahlen die vier Mitglieder eines Durchschnittshaushalts nun 2006 knapp 23 Euro mehr an RWE & Co.
Die Ministerin hat es aber nicht bei der gekappten Tarifgenehmigung
belassen. Sie ist noch einen Schritt weiter gegangen: Die
Preiserhöhung wird erst rechtskräftig, wenn die Bundesnetzagentur die
Nutzungsentgelte der Netzbetreiber genehmigt hat und wenn das
Kartellamt eine Prüfung abgeschlossen hat, die Thoben selbst in
Auftrag gegeben hat. Offenbar hat sie sich im Preis-Procedere über
einen neuerlichen Machtmissbrauch der Stromriesen geärgert: Die
schlagen nämlich ihre kostenlos zugeteilten Emissionszertifikate zu
Börsenpreisen auf den Strompreis auf.
Das prüft das Kartellamt nun. Die Wettbewerbshüter anzurufen, war
eine gute Idee. Denn wenn das Zusammenspiel der drei
Kontrollinstanzen weiterhin funktioniert, wächst der Druck auf die
mächtigen Stromkonzerne. Erst dann können Kunden auf mehr Wettbewerb
und auf sinkende Preise hoffen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post