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WAZ: Fußball ist auch ein Geduldsspiel

Archivmeldung vom 08.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Sensation der Saison zu benennen, erledigt sich mit einem einzigen Begriff: 1899 Hoffenheim ist es, der Immer-noch-Tabellenführer, der trotz seiner Niederlage in München die so genannte Herbstmeisterschaft ins Visier genommen hat, und der zumindest für den Augenblick vom großen FC Bayern als ärgster Konkurrent im Kampf um den Titel beäugt wird.

Hoffenheim - aber nicht Bremen, nicht Stuttgart und nicht Schalke, wo sich der gebündelte Frust auf unterschiedliche Weise artikuliert: In Stuttgart haben sie mit Armin Veh bereits den ehemaligen Meistertrainer gefeuert. Auf Schalke, wo der journalistische Boulevard das totale Chaos angesiedelt hat und abenteuerliche personelle Alternativen wie Assauer, Calmund, Bierhoff ins Spiel bringt, wird die Verweildauer von Manager Andreas Müller und Trainer Fred Rutten fast schon in Stunden gezählt. Doch in Bremen ist Ruhe, ist Geduld das höchste Gebot für den fairen Umgang mit Klaus Allofs und Thomas Schaaf. Gut so. Richtig so. Denn dass in diesem von Ungeduld und Kurzatmigkeit diktierten Geschäft auch eine souveräne Gelassenheit zum Erfolg führen kann, äußerte sich auf höchster Ebene und in den Niederungen der Liga: Die Münchner Bayern, sturmerprobt und durch Erfolge gefestigt wie kein anderer deutscher Klub, verschwendeten nicht den Hauch eines Gedankens daran, Jürgen Klinsmann nach spektakulären Startschwierigkeiten ins Stolpern zu bringen. Und Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen widersetzte sich sämtlichen populistischen Forderungen nach einem Raussschmiss von Friedhelm Funkel. Ähnliches erhofft Frankfurts Trainer jetzt von den Vereinschefs des VfL Bochum, denen er in einem bemerkenswerten solidarischen Schulterschluss mit Marcel Koller angeraten hat, die fachlichen Qualitäten des Kollegen höher zu bewerten als die emotional befeuerten Reaktionen der Fans. Zwar ist es deren verständliches Recht, amateurhafte Leistungen von hochbezahlten Profis per Protest anzuprangern, doch wütende Raus-Rufe sind nicht wirklich ein Programm.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Hans-Josef Justen)

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