OV: Wütend auf die Falschen
Archivmeldung vom 23.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAn der Tankstellenkasse manifestiert sich die Hilflosigkeit, mit der viele Bürger den scheinbar unaufhaltsam steigenden Ausgaben für Benzin, zudem auch für Strom und Heizung gegenüberstehen. Dabei hat Firmenchef Ludger Feldhaus natürlich Recht, wenn er das Verhalten der pöbelnden Kunden kritisiert. Seine Mitarbeiter und die der vielen anderen Tankstellen können nun wirklich nichts dafür, dass das Geld im Portmonee nur so dahinschmilzt.
Sein Hinweis, Spekulanten an den großen Rohstoffbörsen dieser Welt trügen die Hauptschuld an den explodierenden Spritkosten, ist ebenfalls richtig. Nur: Was hilft uns das? Es ist wie mit den wankenden Eurostaaten, die wir retten sollen. Wir haben als Einzelbürger keinen Einfluss auf diese Entwicklungen. Und unsere Politiker tun sich schwer, Lösungen zu finden, die für uns Bürger durchschaubar und erträglich sind.
Dabei müsste in beiden Fällen - Energiekosten wie Staatsverschuldung - die Grundregel gelten, dass Finanzspekulationen auf ein vernünftiges Maß begrenzt werden. Die Instrumente dafür gibt es. Neue Steuern sind ein Hebel, um rücksichtslose Spekulationswut einzudämmen. Nur können sich die Staaten darauf noch immer nicht einigen. Ausbaden müssen das die Tankstellenmitarbeiter. Verkehrte Welt.
Quelle: Oldenburgische Volkszeitung (ots)