WAZ: Letzte Chance für die WestLB
Archivmeldung vom 29.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Überlebensstrategien für die WestLB sind inzwischen arg überschaubar: Ein Verkauf als Ganzes an einen Privatinvestor ist äußerst unwahrscheinlich geworden, seit die EU-Kommission mögliche Käufer wissen ließ, dass sie die milliardenschweren Beihilfen zurückzahlen müssten.
Die zweite Chance, die Fusion mit anderen Landesbanken, ist in zig Varianten gescheitert. Es bleiben nur zwei Möglichkeiten: Die Schließung der WestLB mit enormen Belastungen für die Eigentümer, das Land NRW und die Sparkassen. Oder eben ein Verkauf in Einzelteilen. Realistisch betrachtet ist letzteres die einzige Chance. Das Verbundgeschäft mit den Sparkassen, die internationale Projektentwicklung, der Zertifikatehandel - alles interessante Einzelteile, die auch auf Interesse der Sparkassenfamilie stoßen. Eine Verteilung der WestLB-Filets hätte zudem enorme Vorteile: Die Bank würde als Hülle bestehen bleiben, die Arbeitsplätze zunächst auch. Damit könnte man auch vor dem rot-grünen Koalitionsvertrag bestehen, der eine Zerschlagung ausschließt. Dem Vernehmen nach soll die NRW-Regierung auch schon grünes Licht gegeben haben.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung