Rheinische Post: Putin wehrt sich
Archivmeldung vom 25.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRusslands Präsident Wladimir Putin weist am Rande eines EU-Russland-Gipfels Mordvorwürfe von einem früheren Agenten als unbegründet zurück. Doch so einfach ist der Fall Litvinenko nicht ausgestanden.
Der Tod des Ex-Agenten wird zwar nun von der britischen
Polizei untersucht, aber wie weit sie in den Sumpf vordringen kann,
ist offen. Vieles, was in den Fall hineinspielt, ist nur in Russland
zu klären. Das aber setzt Kooperation voraus. Auf sie zu hoffen, ist
realitätsfern, denn Litvinenko recherchierte im Mordfall der
erschossenen Putin-kritischen Reporterin Anna Politkowskaja. So ist
zu fürchten, dass die Wahrheit auf der Strecke bleibt.
Beim EU-Russland-Gipfel spielte das Thema keine große Rolle, doch der
Kreml-Herrscher fiel durch Eigenwilligkeit beim Handelsstreit über
Fleischimporte aus der EU auf. Er habe keine andere Wahl als alle
Importe ab Januar zu verbieten, denn die EU habe ihn nicht zu den
Plänen konsultiert, Rumänien und Bulgarien in die EU aufzunehmen. Das
ist dreist, denn die EU muss sich nicht in Moskau Entscheidungen
billigen lassen. Sie ist mündig. Und auch die Drohung, Aserbeidschan
die Stromlieferungen zu beschränken, weil es dem Moskau-distanzierten
Georgien hilft, zeigt, wie unberechenbar Moskau ist.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post