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Lausitzer Rundschau zur Wahl von Petra Pau als Bundestag-Vizepräsidentin

Archivmeldung vom 08.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Eklat blieb gestern aus. Die bockige Verweigerung, mit der die Bundestagsabgeordneten im vergangenen November dem Vorsitzenden der Linkspartei, Lothar Bisky, gleich viermal in Folge die Wahl zum Vizepräsidenten des Parlaments versagt hatten, fand gestern keine Fortsetzung.

385 Ja-Stimmen für Petra Pau in einer geheimen Abstimmung, das ist zwar kein berauschendes, aber es ist ein anständiges und ehrliches Ergebnis. Die politischen Überzeugungen der Linkspartei kann man sympathisch oder schrecklich finden, je nach Standort. Sie sollten im Zusammenhang mit einer solchen Wahl keine Rolle spielen. Denn auch die Linkspartei hat ein Anrecht auf einen Platz im Bundestagspräsidium. Mit der Wahl ist somit ein verloren gegangenes Stück politischer Normalität in den Bundestag zurückgekehrt. Und es gibt keine neuen Märtyrer.
Die 42-jährige Petra Pau hat sich mit Sicherheit nicht träumen lassen, dass sie im Bundestag mal ganz vorne und ganz oben sitzen würde. Nach der Wahlschlappe 2002, als die PDS den Sprung ins Parlament nur mit zwei Abgeordneten schaffte und keinen Fraktionsstatus mehr besaß, hatte sie drei herbe Jahre erlebt, was es heißt, in "feindlichem Gelände" die Fahne der Linkspartei hochzuhalten. Sie hat dies hart, geradlinig und fair getan. Genauso engagiert wird sie jetzt ihr Amt als Vizepräsidentin und künftige Sitzungsleiterin versehen.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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