Ich mag Katar nicht, aber…
Archivmeldung vom 29.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer folgende Standpunkt wurde von Roberto J. De Lapuente geschrieben: "Finde ich das System in Katar und anderen arabischen Staaten moralisch akzeptabel? Nein! Möchte ich mich als Lehrmeister aufschwingen, um dieser Weltregion aufzuzeigen wie es besser ginge? Auch nein! Dazu fehlt mir Sendungsbewusstsein und Überheblichkeit. Wie könnte man als Mensch von Aufklärung auch nur einen Funkten Sympathie für ein Land haben, in dem Menschen aus verschiedensten Gründen gegängelt, unterdrückt und ermordet werden? In dem Frauen mit Süßigkeiten verglichen und Homosexualität als geistige Krankheit betrachtet werden?
Lapuente weiter: "Natürlich hege ich keinerlei Zuneigung zu Katar (oder zu Saudi-Arabien). Mehr als Abneigung bringe ich aber nicht auf. Ich bin kein Erzieher, kein Missionar: Was andere in ihren Ländern tun, muss mir nicht gefallen, aber hinnehmen muss ich es doch.
Dabei muss ich nicht mal so weit fahren: Manche deutsche Großstadt bietet ja Viertel, in denen die Denkweise Katars oder Arabiens heimisch geworden ist. Dort regeln Friedensrichter das, womit sich gemeinhin deutsche Gerichte oder wenigstens die Polizei befassen sollten. Frauen gibt man nicht die Hand. Man predigt Intoleranz. Und da, man verzeihe mir an dieser Stelle, sehe ich allerdings schon mehr als nur Abneigung meinerseits. Hier möchte ich, dass gehandelt wird. Weil es hier passiert. Bei denen, die sich jetzt im Mainstream über Katar echauffieren, ist das irgendwie verrückt: Sie wollen die halbe Welt erziehen, sehen aber die Probleme im eigenen Land nicht – oft aus rein ideologischen Gründen. .....[weiterlesen]
Quelle: apolut von Roberto J. De Lapuente