Südwest Presse: Kommentar zur aktuellen Verkehrstatistik
Archivmeldung vom 31.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZahlen sind bekanntlich ziemlich unbestechlich. Deshalb bilden Statistiken in der Tat die Wirklichkeit ab. Bei der Interpretation von statistischen Zahlen freilich wird das Gelände der gesicherten Erkenntnis schnell verlassen. Die absolute Wahrheit findet sich dann keineswegs.
Die aktuelle Verkehrsstatistik ist ein gutes Beispiel dafür. Die
gestiegene Zahl der in Flensburg registrierten Verkehrssünder deutet
auf den ersten Blick auf eine weiter gesunkene Verkehrsmoral hin.
Doch dann rücken andere Faktoren in den Mittelpunkt: Mehr
Führerscheine, mehr Autos, mehr Kontrollen und neue Delikte, die
registriert werden, treiben die Zahlen nach oben. Besonders das
Telefonieren am Steuer dürfte dazu beitragen, denn das wird wie jeder
auf den Straßen feststellen kann, eigentlich flächendeckend
praktiziert. Und dann gibt es ja auch noch den "Kumulierungseffekt"
weil neue Verfehlungen zunächst das Löschen der alten nach zwei
Jahren verhindern. Und je mehr Sünder eben im Zentralregister
gespeichert sind, desto eher sind auch "Wiederholungstäter" dabei.
Beim Durchforschen des umfangreichen Zahlenwerks kann aber sogar
etwas Positives gefunden werden: Verstöße mit Alkohol und Drogen
gingen im Vergleich zum Vorjahr recht deutlich zurück. Bleibt zu
hoffen, dass dies kein zufälliges Ergebnis ist, sondern die
Aufklärungskampagnen ihre Wirkung tun.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse