Das letzte Aufbäumen
Archivmeldung vom 30.08.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićSusan Bonath schrieb den folgenden Kommentar: "Die kapitalistische Megamaschine droht an ihren eigenen Widersprüchen zu zerbrechen — der tendenzielle Fall der Profitrate befeuert Krisen, Krieg und totalitäre Herrschaft. Warum das alles? Der Krisenmarathon der letzten Jahre befeuerte wilde Spekulationen, was die Hauptakteure bewegen und wohin das Ganze steuern könnte. Manche Beobachter konzentrieren sich auf die Psychopathologie der Regierenden und diagnostizieren schiere Machtgier. Andere sehen den gesundheitspolitischen Imperativ am Werk oder ein legitimes Bemühen, „den Aggressor Putin“ in seine Schranken zu verweisen."
Bonath weiter: "Oder sie sehen alle Bürger als Opfer ihrer eigenen Ressourcen verschwendenden Dekadenz, einer Art Rache der Natur für die allzu fetten Jahre. Viele Erklärungsansätze, die allesamt nur bedingt befriedigen. Nur selten werden die Ursachen in der Dynamik des Kapitalismus selbst gesehen. Dessen genialster Analytiker, Karl Marx, hatte vieles von dem, was jetzt geschieht, bereits vorausgesehen.
Das Kapital und seine menschlichen Anhängsel, verurteilt zur immerwährenden Steigerung der Profitraten, stößt irgendwann an die Grenze der Ausbeutbarkeit der es umgebenden Welt. Diese „Not“ jedoch macht erfinderisch und lässt die Kapitaldiener nach bisher unerschlossenen Märkten greifen, zum Beispiel im Osten. Oder sie entdecken den menschlichen Körper, seine Seele und seine Träume als verwertbare Ressourcen. Wo dies alles nicht mehr hilft, wird Disruption inszeniert, um nach der Zerstörung der Welt als Nächstes von deren Wiederaufbau zu profitieren. Diese Dynamik ist jedoch nicht Ausdruck der Stärke des Kapitalismus, sondern seiner Verzweiflung in der Abenddämmerung seiner Herrschaft.....[weiterlesen]
Quelle: apolut von Susan Bonath