"Mittelbayerische Zeitung" zu Trump
Archivmeldung vom 12.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttWer in der Grube sitzt, sollte aufhören zu graben. Diese Weisheit ignoriert Donald Trump mit seinem Rauswurf von FBI-Direktor James Comey. Statt die Ermittlungen in der Russland-Affäre abzuwürgen, hat er das Augenmerk auf die mögliche Zusammenarbeit seines Wahlkampf-Teams mit Moskau gerichtet. Zumal sich nun die Hinweise verdichten, dass der Präsident selber im Visier der Ermittler steht. Zurecht. Hatte Trump die Russen im Wahlkampf doch öffentlich um Hacker-Beistand gebeten.
Der von Wladimir Putin für seinen Außenminister bestellte Siegestanz im Oval Office verstärkt die eigentlich unerwünschte Aufmerksamkeit auf bizarre Weise. Nach den Geheimdiensten hat Trump sich mit dem Rauswurf des beliebten Direktors viele aufrechte Beamte beim FBI zu Feinden gemacht. Das könnte sich in Form von mehr "Durchstechen" und Informations-Weitergabe an die Medien rächen.
Wenn Trump dem FBI jetzt Geld und Personal für eine Ausweitung der Ermittlungen verweigert, oder die mit der Untersuchung befassten Agenten an ihrer Arbeit hindert, weiß der letzte Gutgläubige, was die Stunde geschlagen hat. Trump sitzt nach seinem vermeintlichen Dienstagnachmittag-Coup tiefer in der Grube denn je zuvor.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)