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Neue OZ: Kommentar zu Armenien

Archivmeldung vom 02.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schon der Besuch des türkischen Präsidenten Gül in Eriwan anlässlich eines Fußballspiels vor einem Jahr machte deutlich, dass sich etwas bewegt in den tiefgefrorenen Beziehungen der Türkei zum Nachbarn Armenien.

Die nun avisierte Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Aussicht auf Öffnung der verminten Grenze markiert neben der gemäßigteren Kurden-Politik einen weiteren erfreulichen Strategiewechsel der türkischen Regierung.

In beiden Problemfällen sind zu hohe Erwartungen freilich verfrüht. Gerade das vergiftete Verhältnis zwischen Ankara und Eriwan erfordert viel Geduld und einen Weg der kleinen Schritte. Der Streit um den Völkermord an den Armeniern vor 96 Jahren und der Berg-Karabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan lassen sich nicht so rasch lösen.

Gelingt die Annäherung am Ararat, würde dies positive Folgen für mehr Frieden und Stabilität im Kaukasus haben. Die Türkei kann zudem gleich mehrfach profitieren: Neben den wirtschaftlichen Vorteilen einer offenen Grenze kommt Ankara einem EU-Beitritt näher und empfiehlt sich als glaubwürdiger Sicherheitsgarant.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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