WAZ: Behörden halten Akten zurück - Aufklärung jetzt
Archivmeldung vom 30.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeheim ist nahezu alles, was mit der Loveparade zu tun hatte und hat. Selbst wenn es um die Zahlen der Teilnehmer ging. Die Behörden wussten, dass die öffentlichen Daten der Techno-Macher frisiert waren wie der griechische Staatshaushalt. Trotzdem sagten sie nicht die Wahrheit, um den Erfolg einer Veranstaltung nicht zu gefährden, die von der Politik gewollt war.
Selbst jetzt noch, wenn es nach dem Loveparade-Desaster um Aufklärung geht, mauern die Behörden weiter. Es fängt klein an. Die Duisburger Verwaltung verweigert mit fadenscheinigen Gründen den gesetzlich garantierten Zugang zu den Genehmigungsunterlagen der Parade.
Im Innenministerium geht es weiter. Auf einer Pressekonferenz werden Ausrisse aus einem nicht geheimen Sicherheitskonzept verteilt, die vor allem die Polizei entlasten sollen. Angeblich könne die vollständige Unterlage nicht herausgegeben werden, da dies die Ermittlungen gefährden würde. Das ist Unsinn, die Staatsanwaltschaft hat das Papier längst. Nichts kann gefährdet werden.
Allein vollständige Transparenz kann die Schuldfrage in Duisburg klären. Dafür braucht das Land einen Untersuchungsausschuss. Je schneller, desto besser, bevor noch Dokumente vernichtet werden.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung