Rheinische Post: Ex-Banker Funke hat verloren
Archivmeldung vom 16.10.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeorg Funke mag im Streit mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Hypo Real Estate formaljuristisch im Recht sein und auch noch den folgenden Gerichtsstreit um seine fristlose Kündigung gewinnen. Trotzdem hat der frühere Vorstandschef der Krisenbank längst verloren. Seine Reputation als Bankmanager hat durch die Milliarden-Affäre ohnehin extrem gelitten, und die letzte Chance auf den Respekt der breiten Masse hat Funke dadurch verspielt, dass er stur auf seinen Forderungen gegen die Bank besteht.
Sollte er tatsächlich so naiv sein, zu glauben, er könnte mit einer erfolgreichen Klage gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber das öffentliche Bild verändern? Männer wie Funke sind Schuld daran, dass die Führungspersönlichkeiten der Branche durchweg als Raffzähne angesehen werden - was so manchem guten Manager nicht gerecht wird. Der Ex-Chef der Hypo Real Estate hat über Jahre hinweg viel Geld verdient und dann versagt, als es darum ging, ein vernünftiges Krisenmanagement zu gewährleisten. Wer in solchen Zeiten etwas für den Ruf der Manager tun wollte, der würde die Verantwortung für ein solches Desaster übernehmen und sich dann zurückziehen. Funke nährt dagegen das Bild vom instinktlosen Banker, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.
Quelle: Rheinische Post