Rheinische Post: Klima, vertagt
Archivmeldung vom 18.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUm ein Haar wäre die Klimakonferenz in Nairobi total gescheitert. Bundesumweltminister Gabriel, der seiner Tochter bei der Rückkehr etwas anderes sagen wollte als "Wir haben neue Arbeitsgruppen eingesetzt", muss jetzt wohl herumdrucksen. Alles ist vertagt.
Zwei
Jahre lang soll nur beobachtet werden, wie die bescheidenen Ziele des
Kyoto-Abkommen (wenige Industrie-Staaten verpflichten sich bis 2012
zu einem geringen Abbau der Treibhausgase) zumeist verfehlt werden.
Spätere Beratung über schärfere Werte nicht ausgeschlossen.
Es wäre völlig falsch, jetzt wie gelähmt auf das Datum 2008 zu
starren. Gewiss, in zwei Jahren wählt der größte
Treibhausgas-Produzent der Welt, wählt Amerika einen neuen
Präsidenten. Egal, wie der Bush-Nachfolger heißt, es kann eigentlich
nur aufwärts gehen mit dem Klimaschutz in den USA.
Im Treibhaus Erde könnten inzwischen andere Öfen gedrosselt werden.
In etlichen Industrie-Staaten steigen die CO2-Mengen wieder an. Noch
gibt es keine vernünftigen Konzepte, China bei der Erschließung
klima-neutraler Energiequellen zu helfen. Dies alles haben die vielen
tausend Delegierten in Nairobi im üppig wuchernden Dickicht der
Vertrags-Paragraphen wohl aus dem Auge verloren.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post