Rheinische Post: Die Frau, die's richten soll
Archivmeldung vom 23.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKämpfen kann sie, kämpfen muss sie: Selten hatte ein Regierungschef so viele Widerstände zu überwinden, um ins Amt zu kommen, wie Angela Merkel. Jetzt also kann die 51-Jährige zeigen, was sie kann - als erste Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland.
Dieses Land ist ökonomisch auf dem absteigenden Ast. Und die
Arbeitslosen-Zahlen sind ein schreiender Skandal, der durch Gewöhnung
nicht milder wird. Nach der Erwartung vieler Wirtschaftsbosse mag
Schwarz-Rot kein Dreamteam sein, um dieses Land wieder auf Touren zu
bringen. Doch das Bündnis der Gegensätze muss keine düstere
Notgemeinschaft sein - es kann ebenso gut als Aufgabe verstanden
werden, dieses Land mit sich selbst zu versöhnen. Deutschland lechzt
nach Harmonie. Wenn Politik und Bevölkerung endlich wieder an einem
Strang zögen, könnte dies am Ende mehr bewegen als rigoroseste
Reformprogramme. Schwarz-Rot hat die große Chance, die Zeiten tumber
Wahlkampf-Reflexe vergessen zu machen und eine neue politische Kultur
zu stiften. Das erkennbare Bemühen von Schwarz-Rot, Härten und
Einschnitte möglichst fair zu verteilen, ist insofern eine erste
vertrauensbildende Maßnahme.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post