Südwest Presse: zu Apple
Archivmeldung vom 23.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIch weiß, was du letzten Sommer getan hast", heißt ein Horrorfilm. Horror können iPhone-Besitzer jetzt auch bekommen, wenn sie daran denken, was ihr Handy ohne ihr Wissen eigentlich so treibt: Die Aufzeichnung, wo sich die Benutzer in den vergangenen Monaten wann aufhielten. Ist Apple außer Rand und Band?
Würden Strafverfolgungsbehörden solche Bewegungsprofile von Millionen unschuldiger Bürger anfertigen, wäre die Empörung groß. Was hat es Apple etwa zu interessieren, dass der Handy- nutzer zum Beispiel am 20. April in Berlin zunächst in der Wohnung, dann im Kaufhaus und schließlich an einem See war? Heute läuft ohne Ortsbestimmung auf den Smartphones kaum mehr etwas. Viele Zusatzprogramme erleichtern den Alltag ihrer Benutzer, indem sie die nächste Bushaltestelle inklusive Abfahrtszeiten anzeigen. Milliardenschwer ist der neueste Hit in der Branche, potenzielle Kunden mit Sonderangeboten in nahegelegene Geschäfte zu locken. Aber dies sind zeitlich und örtlich eng eingegrenzte Angaben und keine monatelangen Aufzeichnungen. Das vielgescholtene Unternehmen Google macht es besser. Es weist bei seinem Verfolgungsprogramm Latitude immer wieder auf die Folgen hin und bietet Möglichkeiten, abzuschalten. Sicher: Mit unseren Daten bezahlen wir Bequemlichkeit und kostenlose Dienste. Aber alles hat seine Grenzen. Bundesdatenschutzbauftragter Peter Schaar - übernehmen Sie!
Quelle: Südwest Presse