RNZ: Merkel und die Familie Bush mögen sich
Archivmeldung vom 10.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs gibt im Englischen eine nette Redewendung, die sich in etwa so übersetzen lässt: Du kannst niemals den ersten Eindruck korrigieren. Und der erste Eindruck, den Angela Merkel in der US-Politik hinterließ, war der, dass sie Republikaner mag und Demokraten etwas weniger.
In Bildern ausgedrückt veranstaltete Merkel im Juli 2006 mit George W. Bush, dem in Deutschland unbeliebten US-Präsidenten auf Stralsund die teuerste Grillparty der Welt. Und im Juli 2008 verweigerte sie dem damaligen Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Barack Obama, eine öffentliche Rede vor dem Brandenburger Tor. Du kannst niemals den ersten Eindruck ändern? Merkel will das offensichtlich auch nicht. Deshalb gibt es jetzt einen großen Empfang mit Reden und allem Drum und Dran, samt persönlichen Gesprächen, mit Jeb Bush, der kommende Woche womöglich verkünden wird, dass er der dritte Bush im Weißen Haus werden möchte. Merkel scheint das recht zu sein. Und auch wenn sie mit Hillary Clinton auf eine gewisse Weise sympathisiert, so scheint sich an ihrer Vorliebe für das etwas konservativere Amerika nichts geändert zu haben. Dem Außenpolitik-Novizen Jeb Bush kommt das natürlich sehr gelegen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung (ots)