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Rheinische Post: Zivilcourage

Archivmeldung vom 14.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hand aufs Herz: Wer von uns hätte ebenso viel Mut bewiesen wie der 50-jährige Fahrgast in der Münchner S-Bahn, der vier Kinder vor den Attacken zweier junger Männer beschützen wollte? Seien wir ehrlich: kaum einer. Und es steht zu befürchten, dass nach dem tragischen Ausgang dieser Geschichte in Zukunft noch weniger Menschen aufstehen werden, um einzuschreiten.

Wir müssen diesem Mann dankbar sein. Nicht nur die Kinder, die er vor den Rowdys beschützt hat. Sondern wir alle. Es müssen aber auch Konsequenzen gezogen werden aus dem Verbrechen von München. Natürlich wird jetzt wieder nach einer Verschärfung des Strafrechts gerufen. Dabei wäre wahrscheinlich schon viel gewonnen, man würde das vorhandene Arsenal entschlossen und frühzeitig anwenden. Wenn der ältere der beiden S-Bahn-Schläger für eine dreijährige Kriminellen-Karriere mit nur vier Wochen Jugendarrest belegt wurde, muss man sich schon fragen, ob die Justiz in diesem Fall angemessen gestraft hat. Es wird aber immer Fälle geben, in denen die Abschreckung versagt. Und dann braucht es eben Menschen mit Zivilcourage, die handeln. Und zwar viele Menschen - damit ein Mann wie der Münchener S-Bahn-Fahrgast künftig nicht mehr ganz alleine steht.

Quelle: Rheinische Post

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