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Lausitzer Rundschau: Die USA und die Weltklimakonferenz Vergesst Bush!

Archivmeldung vom 15.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es haben sich hier viele bewegt. Es ist ein starkes Signal. So frohlockte G8-Präsidentin Angela Merkel in Heiligendamm, nachdem sie sich mit George W. Bush auf ein Dokument zum Klimaschutz geeinigt hatte. Die Bundeskanzlerin darf sich getäuscht fühlen. Es ist angesichts des zutiefst frustrierenden Verlaufs der UN-Klimakonferenz von Bali an der Zeit, den Stab zu brechen.

Nicht über die USA. In diesem Land steckt mehr Weitsicht, als viele denken. Aber über ihren derzeitigen Präsidenten. Noch zwölf Monate, dann ist dieser weltpolitische Irrläufer aus Texas nicht mehr im Amt. Stärke, Konkurrenz und nationaler Egoismus beherrschen das Denken Bushs. In einer multipolaren Welt, die Lösungen für die globalen Probleme nur gemeinsam, auf gleicher Augenhöhe, finden kann und also die internationale Zusammenarbeit systematisch stärken muss, ist diese Haltung Gift. Bush hat die Rolle der Vereinten Nationen geschwächt, wo es nur ging. Beim Irak-Krieg, beim Internationalen Gerichtshof, beim Klimaschutz. "Wir rufen alle Parteien auf, sich aktiv und konstruktiv an der UN-Klimakonferenz in Indonesien im Dezember 2007 zu beteiligen." Diesen Satz hat der US-Präsident an der Ostsee unterschrieben - und nie ernst gemeint. Auf Bali haben sich die Schwellenländer mehr bewegt als die USA. Die Haltung "Ihr müsst erst was tun, bevor wir uns rühren", diese Haltung des Pokerns und Verschiebens hat ausgerechnet der größte Emittent eingenommen. Das brachte die Konferenz an den Rand des Scheiterns. Verbindliche Ziele für die Reduktion von Treibhausgasen gibt es nicht, nur langfristige Absichtserklärungen. Die Blockadestaaten müssen noch keine konkreten Klimaschutzprogramme auflegen und das war ihr Ziel. Es ist wie mit dem Raucher, der schwört, er wolle aufhören, nur eben morgen noch nicht. Und immer ist morgen. Nach Bush ist vor der Hoffnung auf eine andere amerikanische Administration. Immerhin ist der Weg für künftige Klimaabkommen nicht verbaut worden. Deutschland und Europa sind vorbildlich aufgetreten, die Schwellenländer sind verhandlungsbereit und die Entwicklungsländer warten verzweifelt auf schnelle Schritte. Die Mehrheit der Welt ist vernünftiger als der amerikanische Präsident. Aber es geht jetzt wieder kostbare Zeit verloren, die manchem Kind, das jetzt gerade geboren ist, durch Wasserknappheit und Versteppung ein Leben in Elend bringen wird. Das ist der bittere Preis der Unvernunft, die sich nur mit Geduld überwinden lässt.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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