Lausitzer Rundschau: Unnötiger Ärger
Archivmeldung vom 11.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStreit unter Nachbarn ist so alt wie die Welt. Doch was da an Gartenzäunen, Küchenfenstern und Haustüren zu Beschimpfungen und leider manchmal auch wie jetzt in Cottbus zu Handgreiflichkeiten führt, ist bei Lichte betrachtet fast immer kaum der Rede wert.
Woher also kommt die Hartnäckigkeit, die Ausdauer und Energie, die manche Menschen in diesen tagtäglichen Kleinkrieg stecken? Misstrauen, Missgunst und Rechthaberei sind drei verlässliche Quellen für Dauerzoff. Wer einen Grund zum Streiten sucht, der findet auch einen. Und ist die Sache erst mal richtig in Gang gekommen, dann liefert das Verhalten des Kontrahenten immer wieder neue Gründe, wütend auf ihn zu sein. "Das muss ich mir doch nicht gefallen lassen" ist dann die gängige Begründung, warum Menschen nicht aus dem Karussell der gegenseitigen Kränkungen aussteigen. So kann man sich jahrelang ärgern und sich selbst die Lebensfreude vergiften. Natürlich gibt es Situationen, da sollte sich jeder gegen ungerechtfertigte Angriffe wehren und nicht immer muss der Klügere nachgeben. Dann ist es jedoch ratsam, rechtzeitig die vermittelnde Hilfe Dritter zu suchen, bevor die Fronten völlig verhärten und sich einer der Beteiligten im Zorn zu Gewalt hinreißen lässt. Schiedsstellen sind für solche Schlichtungen eine gute Adresse. Oft reicht es jedoch schon aus, einen streitsüchtigen Nachbarn einfach zu ignorieren. Denn zum Streiten gehören bekanntlich zwei. Immer alleine schimpfen ohne Antwort macht auch keinen Spaß. Wer sich da verweigert, vermeidet unnötigen Ärger und gewinnt: seine Ruhe.
Quelle: Lausitzer Rundschau