Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Archivmeldung vom 13.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie sind schrill, sie sind frech - und sie streiken zu Recht. Die Schüler gehen auf die Straße für kleine Klassen, moderne Schulen und Bildung für alle. Diese Forderungen sind nicht neu, Politiker nehmen sie gerne in ihre Sonntagsreden auf.
Doch richtig passieren wird nur etwas, wenn Jugendliche - und bald auch Eltern und Lehrer? - sie vehement vertreten.
Jahrelang haben die Betroffenen ihren Unmut über das Bildungswesen heruntergeschluckt. Da konnten sich Landtagsabgeordnete unbesorgt in heftigen Redeschlachten darüber verlieren, ob die Unterrichtsversorgung nun bei 98, 100 oder gar 102 Prozent liegt. Mit der Realität im Schulalltag haben solche Debatten kaum etwas zu tun. Auch durfte Kanzlerin Angela Merkel mit großem Getöse einen Bildungsgipfel ansetzen, um dann am Ende doch wieder nur die üblichen Leerformeln zu verkünden. So viel Gleichgültigkeit im Umgang mit diesem angeblich so wichtigen Zukunftsthema sollte nicht nur den Schülern endgültig reichen.
Die Jugendlichen haben jetzt mit ihrem Streik ein deutliches Zeichen gesetzt. Und abgesehen von dem gewalttätigen Protest einiger Dummköpfe präsentierten sie sich dabei so, wie es das Ziel guter Bildung sein sollte: ernsthaft und kreativ, mutig und engagiert.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung