Neue Westfälische (Bielefeld): Ölpest bewusst herbeigeführt
Archivmeldung vom 26.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAmoco Cadiz, Exxon Valdez, Prestige, Pallas - die Namen dieser Schiffe stehen für einige Schiffskatastrophen auf See, die jeweils zu einer Ölpest geführt haben. Die Ursachen waren stets unterschiedlich: Navigationsfehler, Maschinenausfall, Sturm, Brand, Explosion an Bord, Alkohol am Ruderstand.
Mal abgesehen davon, dass manche Reeder sie vielleicht billigend in Kauf genommen haben, indem sie ihre Pötte verkommen ließen, hat aber niemand diese Unglücke gewollt. Das ist der entscheidende Unterschied zu der Ölpest, die gerade in Norditalien die Flüsse Lambro und Po verseucht. Fassungslos hören wir, dass jemand in voller Absicht Millionen Liter Heizöl und Diesel aus einer stillgelegten Raffinerie hat auslaufen lassen und damit eine Umweltkatastrophe gigantischen Ausmaßes verursacht hat. Wasservögel und andere Tiere verenden, Trinkwasser ist versaut, die Lebensräume der Flüsse schwer geschädigt, und als Nebeneffekt kann das Abwasser von einer Million Italienern nicht mehr geklärt werden und verschlimmert so noch das Problem. Wer so etwas anrichtet, ist entweder dumm wie ein Klumpen Ciabattateig oder abgekocht-kriminell wie der Pate von Palermo. Oder beides. So oder so gehören die Täter, ob es nun gewöhnliche Kriminelle sind oder Spekulanten, auf das Härteste bestraft.
Quelle: Neue Westfälische