WAZ: Brückenchaos mit Ansage
Archivmeldung vom 04.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttWer gerade in Duisburg im Stau steht, wird die Ironie kaum zu schätzen wissen: Weil die marode A40-Brücke über den Rhein gesperrt ist, müssen Autofahrer ausweichen. Doch die marode A42 ist derzeit Baustelle, um sie herzurichten, bevor die A40-Brücke ab 2020 neu gebaut wird. So dreht sich der Sanierungsstau im Kreisverkehr. Und Duisburg sperrt seine marode Karl-Lehr-Brücke am Wochenende.
Stau, schau! Wir können in Echtzeit beobachten, wie ein System zusammenbricht. Der Zustand aller drei Brücken ist seit Jahren bekannt. Und es gibt über Jahre ausgeklügelte Pläne, sie zu reparieren. Nur leider kommen sie zu spät. 2015 fiel der Beschluss, die A40-Brücke neu zu bauen, 2026 soll sie fertig sein. Warum braucht es dafür elf Jahre?
Niemand will chinesische Baustandards. Natürlich sollen Bürgerinitiativen weiter klagen können. Aber wenn man wirklich wollte, ginge es deutlich schneller - mit mehr Planern, mehr Arbeitern und zügigeren Verfahren. Das Beste: Es ist nicht teurer. Es ist billiger, schneller zu sein. Volkswirtschaftlich zumindest. 1,2 Millionen Euro am Tag kosten allein die Verzögerungen bei den Lkw, hat die IHK ausgerechnet. Die Arbeits- und Lebenszeit aller anderen Pendler ist kaum zu beziffern. Aber nichts ist teurer als Dauerstau.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Thomas Mader