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Börsen-Zeitung: Börse bleibt in der Spur

Archivmeldung vom 08.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit den Zahlen für das erste Quartal ist es der Deutschen Börse einmal mehr gelungen, die Erwartungen des Marktes zu übertreffen. Die Gerüchte über eine Ergebnisenttäuschung bzw. eine Gewinnwarnung des Frankfurter Marktbetreibers, mit denen die Aktie des Unternehmens nach unten manipuliert worden ist, haben sich angesichts des neuerlichen Rekordresultats als vollkommen haltlos erwiesen.

Die Deutsche Börse bleibt in der Spur.

Dass Marktakteure auf diesen durchsichtigen Versuch reingefallen sind, erstaunt doch ein wenig. Schließlich war bekannt, dass die Marktturbulenzen die Handelsaktivitäten an den Börsen stark in die Höhe getrieben haben. Das gilt gerade für den Terminmarktbereich, dem Hauptergebnisbeiträger der Deutschen Börse. Und hier wiederum hat auch noch die in den ersten drei Monaten erstmals vollkonsolidierte New Yorker Optionsbörse International Securities Exchange (ISE) das stärkste Kontraktwachstum verbucht.

Auch aufgrund der ebenfalls keineswegs geheimen Kostendisziplin des Unternehmens - bei einem Umsatzanstieg um 100 Mill. Euro sind die Kosten im ersten Quartal nur um knapp 3 Mill. gestiegen - ist nicht nachvollziehbar, woher eine Ergebnisenttäuschung hätte herkommen sollen. Gleiches gilt für die vermeintliche Gewinnwarnung. Allein aufgrund der starken Entwicklung der Handelsaktivitäten im ersten Quartal und der Kostensenkungsmaßnahmen ist die bestätigte Prognose, dass das Unternehmen auch in diesem Jahr sein Ergebnis steigern wird, alles andere als verwegen.

Es ist nur konsequent, dass sich die Aktie nach den Zahlen weiter erholt hat. Eine fortgesetzte rasante Aufwärtsbewegung des Titels ist aber wenig wahrscheinlich. So fehlt der Fusionsimpuls, der alle Börsen-Aktien seit dem Jahr 2005 stark angetrieben hat. Ferner bleibt die erhebliche Unsicherheit darüber, wie sich die Handelsaktivitäten im weiteren Jahresverlauf entwickeln werden, erhalten.

Nicht zu vergessen sind überdies die erheblichen Beteiligungen der Hedgefondsbetreiber TCI und Atticus. Der starke Kursrückgang der Deutschen Börse seit Jahresbeginn zehrt an der Performance der Fonds, wodurch ihr Risiko steigt, dass Investoren Anteile zurückgeben. Damit schweben mögliche Anteilsverkäufe der Hedgefonds wie ein Damoklesschwert über der Aktie.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Christopher Kalbhenn)

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