Märkische Oderzeitung zu Irak
Archivmeldung vom 22.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie am Wochenende gewählte erste reguläre irakische Regierung soll vier Jahre amtieren. Das ist purer Zweckoptimismus. Nach monatelangem Poker kam das Kabinett nur unter massivem amerikanischen Druck zustande.
Der schwer angeschlagene
US-Präsident Bush versucht, damit wieder in die Offensive zu kommen.
Die Vereidigung der Regierung al-Maliki wird als Meilenstein auf dem
Wege zur Demokratie verkauft. In Wirklichkeit bestehen die
tiefgehenden Interessengegensätze zwischen Schiiten, Sunniten und
Kurden weiter. Diese konnten sich nicht einmal auf eine vollständige
Ministerliste einigen. Weil auch weiter diverse Terrorgruppen ihr
Unwesen treiben, bleibt die Sicherheitslage instabil. Schon nach dem
nächsten großen Anschlag kann der Bürgerkrieg im Irak voll
entbrennen.
Quelle: Pressemitteilung Märkische Oderzeitung