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Neues Deutschland: zum Entzug des Rüstungsauftrags für EADS durch das Pentagon

Archivmeldung vom 11.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der bereits an den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS vergebene Jahrhundert-Auftrag über 179 Tankflugzeuge für die US-Luftwaffe ist futsch. Nicht ganz unerwartet. Rüstungsaufträge sind bekanntlich politische Entscheidungen - in den USA schwächelt die Konjunktur und es herrscht Vorwahlkampf.

Deshalb darf die Bundesregierung zwar laut hoffen, dass EADS auch bei der nunmehr vierten Ausschreibung zum Zuge kommt. Auch Konzernchef Louis Gallois darf sich professionell optimistisch geben. Schließlich hatte die US Air Force offenbar ihren Patriotismus zugunsten von faktischen Vorteilen des EADS-Modells beiseite geschoben. Aber das ändert nichts an den sinkenden Chancen für die Europäer. Denn selbst Engagement auf dem US-Markt mit dem geplanten Werk in Alabama nützte EADS nichts. Und der hierzulande viel bejubelte US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Barack Obama, hat die Stornierung des Auftrags bejubelt. Für ihn ist Patriotismus eben Pflicht. Sein republikanischer Kontrahent John McCain indes hatte EADS erst ins Spiel gebracht. Ein Hoffnungsschimmer für den krisengeschüttelten Konzern ist, dass US-Verteidigungsminister Robert Gates den Auftrag noch 2008 vergeben will. Das könnte Boeing Probleme bereiten. Ein Hoffnungsschimmer für die Einsatzgebiete der Flugzeuge wäre es, wenn die Milliarden zur Linderung der Welternährungskrise eingesetzt würden. Aber letzlich geht es nur um Wirtschaftsinteressen.

Quelle: Neues Deutschland

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