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Rheinische Post: Staatliche Hilfe muss leicht zugänglich sein

Archivmeldung vom 13.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Bundesregierung meint es doch nur gut: Mit ihren sogenannten Pflegestärkungsgesetzen will sie für Pflegebedürftige und deren Angehörige ein weiches Sicherheitsnetz spannen. Seit 2015 steht allen Pflegebedürftigen und Angehörigen weiteres Geld etwa für Haushaltshilfen oder mehr Betreuung am Tag und in der Nacht zur Verfügung. Das ist die Theorie. Doch die Realität sieht anders aus.

Menschen, die zu einem Pflegefall werden, stehen vor einem gigantischen Bürokratieberg. Weil das zumeist ältere Menschen betrifft, immer häufiger mit Demenz, müssen Angehörige bei den Formularen helfen und sich in neue Begriffswelten einarbeiten. Wer kennt schon den Unterschied zwischen "erheblich" oder "in erhöhtem Maße eingeschränkter Alltagskompetenz"?

Es gilt, die Pflegestufe zu beantragen, das Haus oder die Wohnung umzubauen oder gleich ein geeignetes Heim zu finden, dazu kommt emotionaler Stress, Doppelbelastung neben dem Job. All das weiß die Bundesregierung, all das ist in den Ländern bekannt. Und trotzdem schafft es die Politik nicht, den Menschen einen schnellen, unkomplizierten Zugang zu den Leistungen zu verschaffen. Solange sich das nicht ändert, nützt das beste Gesetz nichts.

Quelle: Kommentar von Jan Drebes - Rheinische Post (ots)

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