BERLINER MORGENPOST: Wenig Lust auf Bürger
Archivmeldung vom 13.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttKurzfassung: Berlin tut sich schwer damit, wenn der Bürger sich zwischen den Wahlen zu Wort meldet, im Großen wie auch im Kleinen in den Bezirken. So "regiert" Rot-Rot-Grün auch in Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch hier reagiert man eher schmallippig, wenn bürgerlicher Unmut Raum greift. Ein signifikantes Beispiel ist die Umgestaltung der Grünfläche auf dem Olivaer Platz, ein Dauerbrenner seit nunmehr fast zehn Jahren.
Eine Bürgerinitiative will eigentlich nichts anderes, als dass vor ihrer Haustür alles so bleibt, wie es ist: Bäume, Sträucher, der Spielplatz und Möglichkeiten, Autos zu parken. Lediglich mehr Pflege und Reparaturen sind gewünscht. Doch der Bezirk hält fest an seinen Umgestaltungsplänen. Statt alter Bäume, verwunschener Hochbeete und bewachsener Pergolen soll eine große Wiese das Areal dominieren. Am Montag begannen Bezirksmitarbeiter damit, Fakten zu schaffen: Die ersten Büsche und Sträucher sind verschwunden. Ironie hinter dem Geschehen: Das Bezirksamt versteht die Umgestaltungspläne für das neue Gesicht des Platzes auch als einen Schritt hin zu mehr Transparenz und Offenheit.
Der komplette Kommentar: Eigentlich war Rot-Rot-Grün in Berlin angetreten, Verwaltungshandeln transparenter zu machen, Bürger stärker an Entscheidungsprozessen partizipieren zu lassen. Doch letztlich scheint es bei Lippenbekenntnissen zu bleiben. Mit leisem Unmut sieht das Land immer noch die Verweigerung der Bürger, das Tempelhofer Feld zubauen zu lassen, scheint das Votum aber bislang noch zu respektieren. Zur Zukunft des Flughafens Tegel mag man stehen, wie man will, aber eine deutliche Mehrheit der Berliner hat sich für die Offenhaltung des City-Airports ausgesprochen. Kein Argument für den Senat, die Schließung infrage zu stellen. Berlin tut sich schwer damit, wenn der Bürger sich zwischen den Wahlen zu Wort meldet, im Großen wie auch im Kleinen in den Bezirken. So "regiert" Rot-Rot-Grün auch in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Auch hier reagiert man eher schmallippig, wenn bürgerlicher Unmut Raum greift. Ein signifikantes Beispiel ist die Umgestaltung der Grünfläche auf dem Olivaer Platz, ein Dauerbrenner seit nunmehr fast zehn Jahren. Eine Bürgerinitiative will eigentlich nichts anderes, als dass vor ihrer Haustür alles so bleibt, wie es ist: Bäume, Sträucher, der Spielplatz und Möglichkeiten, Autos zu parken. Lediglich mehr Pflege und Reparaturen sind gewünscht. Eigentlich eine relativ kostengünstige Variante angesichts eines Haushalts. 4800 Anwohner zeichneten innerhalb weniger Wochen eine Onlinepetition für den Erhalt dieses Status quo. Doch der Bezirk hält fest an seinen Umgestaltungsplänen. Statt alter Bäume, verwunschener Hochbeete und bewachsener Pergolen soll eine große Wiese das Areal dominieren. Am Montag begannen Bezirksmitarbeiter damit, Fakten zu schaffen: Die ersten Büsche und Sträucher sind verschwunden. Ironie hinter dem Geschehen: Das Bezirksamt versteht die Umgestaltungspläne für das neue Gesicht des Platzes auch als einen Schritt hin zu mehr Transparenz und Offenheit.
Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots) von Carolin Brühl