WAZ: Dreiste Täuschung
Archivmeldung vom 02.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas ist dreist: 17 Stunden nach Schließung der Wahllokale klärt die SPD-Stadtspitze in Dortmund die Öffentlichkeit darüber auf, dass anders als im Wahlkampf vermittelt in der Stadt finanziell nichts mehr geht. Da benötigt man keine Bewertungshilfe von der CDU, um einen solchen Vorgang als Wahlbetrug zu empfinden.
Der noch amtierende SPD-Oberbürgermeister Langemeyer bezeichnet seine Verwaltung gerne als "Konzern Stadt". Um in seinem Bild zu bleiben: "Aufsichtsräte" waren an diesem Sonntag alle Wahlberechtigten. Der Vorstand hat vor einer richtungsweisenden Entscheidung offenbar aus Parteikalkül die wahre Lage des "Konzerns" verschleiert. In einem richtigen Konzern hätte das sofort Konsequenzen.
Schwer nachzuvollziehen übrigens, dass Langemeyers gewählter Nachfolger trotz seiner bisherigen Funktion als Stadtdirektor von dieser Finanzmisere nichts gewusst haben will.
Wer so agiert wie die SPD-Spitze in Dortmund, richtet erheblichen politischen Flurschaden an. Wen wundert's, wenn die Politik immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung