Lausitzer Rundschau: Bundesregierung will Bafög nicht erhöhen Sonntagsreden ohne Taten
Archivmeldung vom 05.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt könnte die Bundesregierung zeigen, wie ernst es ihr ist mit den schönen Worten von den Investitionen in die Bildung und in die Köpfe junger Menschen. Ganz praktisch, ganz lebensnah - durch eine Bafög-Erhöhung.
Doch den Sonntagsreden lässt Bildungsministerin Annette Schavan in
diesem Fall keine Taten folgen - mit Blick auf die
Haushaltssituation. Dabei sprudeln die Steuereinnahmen. Und Schavan
hätte gute sachliche Argumente, mit denen sie Finanzminister Peer
Steinbrück gegenübertreten könnte: Wenn sich die Politik ernsthaft
mehr Studierende wünscht, muss sie auch die finanziellen
Voraussetzungen für den Akademikernachwuchs verbessern. Und wer laut
kritisiert, dass Bildung und Studium nach wie vor zu sehr vom
Geldbeutel der Eltern abhängen, der darf diese Abhängigkeit nicht
noch dadurch vergrößern, dass er den Studenten schon wieder eine
Nullrunde verordnet. So verprellt Deutschland begabte junge Menschen
aus sozial schwächeren Bevölkerungsschichten.
Wie alle anderen Menschen auch müssen Studierende genau rechnen: Ihre
Lebenshaltungskosten steigen, Studiengebühren müssen bezahlt werden,
die meisten Studenten jobben noch nebenher. Das ist nicht das
Schlimmste. Nur: vielfach lässt das Geldverdienen kaum mehr genug
Raum fürs Studieren. Der Staat sollte auch diesen Trend nicht noch
verstärken. Darum: rauf mit dem Bafög!
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau