Rheinische Post: Lehren aus den Kofferbomben
Archivmeldung vom 25.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschland scheint in Sachen Terror gleich doppelt Glück gehabt zu haben. Nicht nur, weil die Kofferbomben versagten, sondern auch dadurch, dass dies wohl doch nicht der Auftakt von Al-Qaida-Terror gegen deutsche Städte war.
Wer beim Bombenbau Anfängerfehler macht
und sich dann freiwillig den Behörden stellt, dürfte nicht zur Garde
islamistischer Top-Terroristen zählen.
Um so mehr gilt es, aus den Erfahrungen mit den Kofferbombern und aus
den ersten Ermittlungsergebnissen schnellstmöglich zu lernen. Da ist
die Erkenntnis, dass es in Deutschland nicht nur die viel
gefürchteten "Schläfer" gibt, die jederzeit zu
Terror-Dienstleistungen aktiviert werden können, sondern auch
scheinbar harmlose junge Moslems, die einen derartigen Hass auf
Deutschland entwickeln, dass sie blindwütig über Leichen gehen
wollen. Es ist nun an den islamischen Gemeinschaften, intern und nach
außen klar zu machen, dass sie das weder dulden noch entschuldigen.
Nur so können potenzielle Glaubenstäter erkennen, dass sie eben nicht
im Sinne des Islams handeln.
Zudem zeigt der Fahndungserfolg mit Hilfe Beiruts, dass gegen den
internationalen Terror vor allem internationale Zusammenarbeit hilft.
Also das Gegenteil der innerdeutschen Übung, Erkenntnisse der einen
Behörde der anderen vorzuenthalten.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post