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Neue OZ: Kommentar zu Waffenrecht

Archivmeldung vom 14.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Spätestens seit dem Amoklauf von Winnenden stehen die politischen Parteien unter massivem Druck, etwas gegen die zunehmende Gewalt von Jugendlichen zu unternehmen. Aber Patentrezepte gibt es nicht. Zu vielfältig sind die Ursachen, zu schwierig die Motive der Täter zu durchschauen.

Mit der nun geplanten Reform des Waffenrechts stehlen sich die Politiker nur aus der Verantwortung. Denn die zusätzlichen Kontrollen sind kaum mehr als eine Alibiveranstaltung. So nützt der vorhandene Stahlschrank nichts, wenn sein leichtfertiger Besitzer Gewehre oder Pistolen trotzdem lieber unverschlossen in der Wohnung aufbewahrt. Solch schon jetzt rechtswidriges Handeln kann naturgemäß erst dann geahndet werden, wenn es zu spät ist.

Nicht ein neues Gesetz ist daher notwendig, sondern ein noch stärkeres Verantwortungsbewusstsein bei Eltern und Waffenbesitzern. Vor allem brauchen wir bessere Hilfen an Schulen, um gefährdete Jugendliche gar nicht erst ins dramatische Abseits schlittern zu lassen. Mehr Lehrer, die sich um die einzelnen Kinder und Jugendlichen kümmern, zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen für die besonders schwierigen Fälle - all dies wäre langfristig tausendmal wirksamer als eine bürokratische Reform des Waffenrechts. Allerdings kostet dies Geld, viel Geld sogar.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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