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Rheinische Post: Transrapid - das doppelte Drama

Archivmeldung vom 23.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Transrapid gehört zu den sichersten Verkehrsmitteln, die wir kennen. Aber die schreckliche Tragödie von Lathen zeigt wieder einmal, dass es auf dieser Welt keine Gewissheiten gibt. Warum stieß der Zug auf einer banalen Routinefahrt, wie er sie seit 1984 tausendfach zurückgelegt hat, mit einem Werkstattwagen zusammen?

Mit einem Werkstattwagen, der in der täglichen Routine der Teststrecke seinen festen Platz hatte? Techniker und Juristen werden jetzt tagelang, vielleicht Wochen nach Antworten suchen. Sie werden eine Erklärung finden. Und doch wird auch die beste Erklärung die Frage nach dem Warum nicht beantworten.
Zu Recht überstrahlt die menschliche Tragik die politische Dimension, die das Unglück auch haben wird. Denn just in diesen Tagen verhandeln Politiker darüber, ob Deutschland sich die teure Transrapid-Technik nicht doch noch leisten soll. Wenn nicht, wird sie nach China abwandern. Das kann die Politik nur verhindern, wenn sie innerhalb der nächsten Monate den Bau einer milliardenschweren Trasse in Deutschland beschließt. Nur dann kann der Zug doch noch zu dem Exportschlager werden, als der er einmal geplant war. Oder muss es seit gestern heißen: hätte werden können? Denn dass die Politik sich im Schatten der Tragödie zu einem solchen Kraftakt durchringt, ist sehr unwahrscheinlich.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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