WAZ: Nicht generell verteufeln
Archivmeldung vom 16.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDass Selberkochen mitunter gesünder ist als zu Fertigprodukten zu greifen, ist keine sensationelle Neuigkeit. Ein wenig überraschender mutet dagegen eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg an, wonach vorgefertigte Gerichte teils um ein Vielfaches teurer seien als frisch verwendete Zutaten. Damit die Studie mehr Fleisch bekommt, muss man aber ein bisschen zwischen den Zeilen lesen.
Denn Verbraucher beispielsweise in einem Ein-Personen-Haushalt kommen mit einer abgepackten Salatmischung vielleicht billiger weg, als wenn sie einen Kopfsalat, eine Gurke, Tomaten und Paprika kaufen - und dann die Hälfte wegwerfen, weil es für einen einzelnen zu viel ist. Dazu kommt der Faktor Zeit. Klar kann Kochen Spaß machen, aber nicht unbedingt nach einem zehnstündigen Arbeitstag. Da ist es nachvollziehbar, wenn Verbraucher auch mal vorgefertigte Lebensmittel kaufen. Von daher sind Fertiggerichte nicht generell zu verteufeln. Man sollte sich dabei aber schon der verwendeten Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel bewusst sein. Und zwischendurch kann man ja einen Apfel essen. Das ist auch nicht teuer.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)