Südwest Presse: Kommentar zu Steuern
Archivmeldung vom 29.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMorgen ist Silvester. Doch eigentlich müssten sich die Kämmerer in Stadt und Land immer noch vorkommen wie an Weihnachten. Denn der überraschend starke Konjunkturaufschwung beschert ihnen im Schnitt viel höhere Steuereinnahmen, als sie noch zu Jahresbeginn zu hoffen wagten.
Die Empfänger der unerwarteten Wohltaten zeigen derweil, dass sie
lernfähig sind: Sie jammern weiter über fehlende Mittel und steigende
Lasten - nur jetzt auf höherem Niveau.
Das hat durchaus seine Berechtigung. Denn die Klagehaltung verbessert
die eigene Verhandlungsposition: als Bittsteller und gegenüber
Bittstellern. Das ist dringend erforderlich. Die Kassen der
öffentlichen Hand sind weitgehend leer geräumt; die Belastungen
jedoch vielfach geblieben. Die Damen und Herren Wächter über die
Finanzlöcher müssen deshalb ihre Sparsamkeit beibehalten - so groß
die Verlockungen auch sein mögen, die Spendierhosen wieder anziehen
zu wollen.
Allen sollte noch in guter Erinnerung sein, wie dramatisch sich die
zurückliegende Konjunkturschwäche auf die öffentliche Kassenlage
ausgewirkt hat. Die nächste wird kommen - und ohne Vorsorge noch
verheerendere Folgen haben. Deshalb: jetzt runter mit den Schulden
und sparen. In konjunkturell guten Zeiten spart es sich leichter;
auch deshalb, weil sich die Zurückhaltung der öffentlichen Hand nicht
übermäßig wachstumshemmend auswirkt.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse