Rheinische Post: Verstaatlichung der Privatkassen
Archivmeldung vom 16.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz neuerlichem Durchbruch: Diese Gesundheitsreform ist verkorkst. Da helfen auch keine Augen-zu-und-durch-Parolen. Es bleibt das erklärte Ziel der großen Koalition und insbesondere der Sozialdemokraten, das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung auszuhöhlen.
Zu
sehr lockt der Schatz der privaten Kassen: die über 100 Milliarden
Euro an Reserven, die dieses System noch hat.
Der Verbandschef der Privaten schlägt zu Recht Alarm. Mit saftigen
Beitragserhöhungen werden die Kunden der privaten Krankenversicherung
die Zeche der Gesundheitsreform bezahlen. Was aber noch schlimmer
ist: Die Privatkassen werden schleichend verstaatlicht.
Vor allem mit dem Basistarif will die große Koalition
versicherungsfremde Elemente in das private System bugsieren. Die
werden - je nach Beitragssteigerung in den anderen Tarifen - einen
immer größeren Anteil am Geschäft der Privaten einnehmen. Solange,
bis sich die privaten Kassen kaum noch von den gesetzlichen
unterscheiden.
Die Neuerungen sollen erst 2009 in Kraft treten. Einzig das lässt
hoffen. Denn in der Zwischenzeit können die Gegner der Reform gegen
die faktische Abschaffung der Privatkassen mobil machen. Zum Wohle
eines effizienten Gesundheitssystems.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post