Südwest Presse: Kommentar zu Unikliniken
Archivmeldung vom 01.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZuerst die Ärzte, dann streiken Schwestern, Pfleger, Techniker, Reinigungskräfte und Küchenpersonal - für die Unikliniken kommt es derzeit knüppeldick. Massiv rächt sich dabei, dass die vier Großkrankenhäuser aus ihrer Tarifgemeinschaft ausgestiegen sind. Jetzt stehen sie als Arbeitgeber alleine da und müssen mit ihren Beschäftigten einen Kompromiss finden.
Die Gewerkschaft Verdi wird es ihnen nicht leicht machen, da sie sich mit den Bundesländern wieder an einen Tisch setzt, um über die Arbeitsbedingungen für die Landesbediensteten zu verhandeln. Schlechtere Ergebnisse, als Verdi
mit Bund und Kommunen ausgehandelt hat, wird sie kaum akzeptieren.
Deshalb besteht die Gefahr, dass es zu einem langen Ausstand kommt.
Denn auch die Kliniken haben keine finanziellen Spielräume: Das Land
kürzt ihnen seit Jahren den Forschungsetat und die Krankenkassen
legen nur drauf, was an allgemeiner Lohnsteigerung in Deutschland
hinzukommt. Und das ist, wie jeder Arbeitnehmer weiß, herzlich wenig.
Dennoch müssen Kompromisse gefunden werden - bei der Arbeitszeit wie
bei den Gehältern. Vielleicht sollten sich vor allem im Interesse der
Patienten neben Gewerkschaft und Klinikvorständen auch die
Landespolitiker und die Krankenkassen, wenn auch nicht direkt, in die
Auseinandersetzung einklinken und gemeinsam eine rasche, für alle
hinnehmbare Lösung suchen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse