Rheinische Post: NRW: Rot-Rot ist kein Planspiel
Archivmeldung vom 19.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHannelore Kraft, die Oppositionsführerin im Düsseldorfer Landtag, will eine Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke nicht ausschließen und zwar aus purem Machtkalkül. Schließlich könnte es die neue vereinigte Linke sein, die ihr bei der Wahl 2010 zum Sieg verhilft.
Denn die von der schwarz-gelben Landesregierung zur Stärkung der
kleinen Parteien eingebrachte Änderung des Wahlrechts nützt - Ironie
des Schicksals - nun auch den Linken. Ein Fünf-Parteien-System im
Landtag wird wahrscheinlich. Bislang sind die Repräsentanten der
Neuen Linken in NRW weitgehend unbekannt. Was aber, wenn Rudolf
Dreßler, einst anerkannter Sozialexperte der SPD, übertritt? Anders
als Lafontaine, mit dem viele eine Rechnung offen haben, wäre er ein
Partner, den die Genossen akzeptieren könnten. In der Landes SPD gibt
es gegen rot-rote Gedankenspiele bislang nur wenig Murren. Das
Argument, die Linke sei die Partei der Mauerschützen, verfängt bei
vielen Genossen in NRW nicht. Sie sehen in der Zusammenarbeit mit den
Hartz-Gegnern eine Wiedervereinigung der durch Schröders
Modernisierungskurs gespalteten Partei. Rot-Rot ist für die SPD keine
Fata Morgana, sondern eine reale Option. 2010 steht ein knallharter
Lagerwahlkampf bevor. Angriffsflächen gibt es genug. Ein Blick ins
rot-rot regierte Berlin genügt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post