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Neue Westfälische: KOMMENTAR Bildungsstreik

Archivmeldung vom 16.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Wortwahl ist schon ein wenig verwegen: Bildungsstreik. Das klingt kämpferisch, drückt aber nicht die Durchsetzungskraft der vermeintlich Streikenden aus. Schüler, Auszubildende und Studierende sind zwar eine der wichtigsten Gruppen einer Gesellschaft, ihre Belange und Interessen aber können sie genauso wenig kraftvoll artikulieren wie Arbeitslose oder etwa Alleinerziehende.

Deutschlands Nachwuchs begehrt auf gegen die Vernachlässigung seiner Interessen. Er wehrt sich gegen die ihm von Politikern und Ökonomen zugewiesenen Rolle des Humankapitals. Dagegen setzen sie die Forderung nach gleichem Recht auf Bildung für Alle. Ein höchst humaner Ansatz, der für die demokratische Gesinnung der Jugendlichen spricht; schließlich leiten sich die Menschenrechte nicht aus ökonomischen Zwängen her. Doch auch ökonomisch betrachtet machen die Aktionen des Bildungsstreiks Sinn. Deutlich unter sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts gibt Deutschland für die Bildung aus. Viel zu wenig, räumten auf dem Bildungsgipfel im Herbst die Bildungspolitiker ein und beschlossen eine Steigerung auf zehn Prozent für Bildung, Forschung und Entwicklung. Doch der Weg dorthin ist lang und droht unterbrochen zu werden durch die Krise der Ökonomie. Die Gefahr ist groß, dass nach der Bundestagswahl die Beschlüsse einkassiert werde, denn Bildung ist teuer. Die Jugend aber fordert zu Recht die Wertschätzung ein, die ihr verbal von der Gesellschaft zugesprochen wird. Das fängt im Alltag an. Durch die Schulzeitverkürzung etwa wurde die Belastung der Schüler enorm gesteigert. Studierenden geht es kaum anders. Und um die Zukunft der Auszubildenden sieht es wenig rosig aus. Es gibt also genügend Anlass zum Protest. Seien wir froh, dass Jugendliche ihre Forderungen artikulieren und unterstützen sie dabei nach Kräften. Kinder sind schließlich unsere Zukunft.

Quelle: Neue Westfälische

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