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Allg. Zeitung Mainz: Horrorvision

Archivmeldung vom 03.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Tote zum 1. Mai - eine Horrorvorstellung, an der die Republik in diesem Jahr offenbar nur um Haaresbreite vorbeigeschrammt ist, wie die Hamburger Polizei glaubhaft versichert.

Mehrere Dinge müssen glasklar auseinander gehalten werden: Da sind zum einen diejenigen, die am Tag der Arbeit friedlich auf die Straße gehen, weil sie um den sozialen Frieden fürchten und für eigene berechtigte Belange demonstrieren wollen. Da sind zum zweiten viele, deren Motive im weitesten Sinne politisch sein mögen, die aber die Grenze hin zur Gewalt - und damit zur Illegalität - überschreiten. Und dann ist da der Mob, für den Politik nur ein Vorwand ist. Friedliche Demonstranten geraten dabei leicht zwischen die Fronten. Sicherheitskräfte müssen friedliche Demonstranten schützen, aber die Unterscheidung ist schwierig im Chaos: brandgefährliche Situationen. Umso verdienstvoller ist es, dass die Polizei kühlen Kopf bewahrt. Gleichzeitig muss sie gegen offenkundig Kriminelle mit der gebotenen Härte vorgehen. Ob die Gewaltbereitschaft bei Anlässen wie dem 1. Mai generell zunimmt, ist schwer abzuschätzen. Einst war Kreuzberg das Inferno, nun steht Hamburg im Fokus. Das zeigt auch, dass das Lager der Wander-Chaoten flexibler wird. Der 1. Mai als politischer Tag - das ist das eigentliche Anliegen. In diesem Jahr war er geprägt von einem Schulterschluss zwischen Gewerkschaften und Sozialdemokraten. Das Verhältnis der beiden Organisationen war wegen Schröders Agenda-Politik lange Zeit getrübt. Eine erste sehr deutliche Annäherung war im vergangenen Herbst in Hamburg zu besichtigen, als die Sozialdemokraten bei ihrem Parteitag das einleiteten, was manche einen Linksruck nennen. In der Auseinandersetzung zwischen den politischen Lagern geht es nur im Detail um den Mindestlohn, grundsätzlich aber darum, was soziale Gerechtigkeit bedeutet. Das ist das Thema, wenn im nächsten Jahr ein Bundestag gewählt wird. Vieles deutet darauf hin, dass die Bürger skeptischer geworden sind und genauer hinhören, wer ihnen was verspricht. Das verheißt Spannung.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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