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WAZ: Die EU und ihre Duschvorschrift - Wenig lebensnah

Archivmeldung vom 17.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt wollen die Brüsseler Bürokraten uns also auch noch vorschreiben, mit welcher Wasserstrahlstärke wir duschen dürfen. Die Glühbirne haben sie uns schon weggenommen und Vorratskäufe in den Baumärkten provoziert. Das Hamstern dürfte noch weiter gehen. Denn das "Ökodesign"-Programm der EU knöpft sich auch noch Türen, Fenster, Wasch- und Putzmittel sowie Isoliermaterial fürs Haus vor.

Halten wir den europäischen Beamten einmal zugute, dass sie es mit dem Klimaschutz wirklich ernst meinen und Nägel mit Köpfen machen wollen. Hersteller, Händler und Verbraucher nimmt sie mit ihrer Regulitis aber nicht wirklich mit. Branchenverbände und Praktiker schreien ja nicht nur auf, um ihre Pfründe zu sichern. Für das warme Licht der Glühbirne gibt es noch keine echte Alternative, und Wasserspartechnik kann längst nicht jeder Haushalt anwenden. Die lebensnahen Auswirkungen ihrer hehren Umweltziele haben EU-Parlament und Mitgliedsstaaten offenbar nicht bedacht, als sie der EU-Kommission allgemein gestatteten, Energiestandards für Produkte aufzustellen. Und der sonst so meinungsfreudige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) schweigt dazu.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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