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WAZ: Eine Frage der Würde - Kommentar zum Arbeitslosengeld

Archivmeldung vom 13.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Zweimal Milch, ein halbes Pfund Butter und das Arbeitslosengeld an der Supermarktkasse? Die Idee der Bundesarbeitsagentur sieht auf den ersten Blick ganz praktisch aus. Aber will man eine so private Angelegenheit wirklich in den öffentlichen Raum verlagern?

Der Agentur geht es in erster Linie natürlich nicht um eine verbesserte Dienstleistung für Arbeitslose, sondern darum, sich der Kosten für ihre Kassenautomaten zu entledigen. Gewiss, die mögen erstaunlich hoch sein, im Gesamtetat ist das allerdings wohl eher vernachlässigenswert.

Allen Beteuerungen der Agentur zum Trotz wird die Auszahlaktion mindestens dem Personal an der Kasse auffallen. Da stellt sich jenseits von Datenschutzdebatten vor allem die Frage, wie man das mit der eigenen Würde vereinbaren will.

Natürlich muss sich niemand schämen, weil er arbeitslos ist. Das kann sehr schnell jedem passieren. Aber ob er das wildfremde Menschen im Viertel wissen lassen will, ist eine andere Frage.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Frank Preuß

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